Rolladen und Jalousien gehören zu den beliebtesten Einstiegsprojekten in die Smart Home Automatisierung. Der Grund liegt auf der Hand: Automatischer Sonnenschutz steigert den Wohnkomfort erheblich, spart Heizenergie im Winter und schützt im Sommer vor Überhitzung. Zudem simuliert die zeitgesteuerte Bewegung der Rolladen deine Anwesenheit und erhöht so die Sicherheit während deiner Abwesenheit.
Dieser Ratgeber zeigt dir, welche Lösungen es für die smarte Rolladen- und Jalousiensteuerung gibt, was sie kosten, wie schwierig die Installation ist und worauf du beim Kauf achten solltest.
Warum smarte Rolladen und Jalousien sinnvoll sind
Bevor wir in die technischen Details einsteigen, schauen wir uns die konkreten Vorteile an, die automatisierte Rolladen bieten:
Komfort und Zeitersparnis
Der offensichtlichste Vorteil: Du musst nicht mehr jeden Morgen und Abend alle Rolladen manuell bedienen. Stattdessen öffnen und schließen sie sich nach festgelegten Zeiten oder abhängig vom Sonnenstand automatisch. Besonders in Häusern mit vielen Fenstern spart das täglich mehrere Minuten.
Per App kannst du alle Rolladen zentral steuern, einzeln anpassen oder Gruppen bilden. Vergessen, ein Fenster zu schließen? Kein Problem – du regelst das bequem vom Sofa oder sogar von unterwegs.
Energieeinsparung durch intelligente Steuerung
Smarte Rolladen tragen erheblich zur Energieeffizienz bei. Im Winter senken sie abends automatisch die Rolladen, sobald es dunkel wird. Dadurch entsteht eine zusätzliche Dämmschicht zwischen Fenster und Rollo, die Wärmeverluste um bis zu 10 Prozent reduziert.
Im Sommer fahren sie bei starker Sonneneinstrahlung herunter, bevor sich die Räume aufheizen. Das kann die Raumtemperatur um mehrere Grad senken und erspart dir den Einsatz einer Klimaanlage oder eines Ventilators.
Erhöhte Sicherheit und Einbruchschutz
Geschlossene Rolladen bieten einen zusätzlichen mechanischen Schutz gegen Einbruchversuche. Noch wichtiger ist aber die Anwesenheitssimulation: Wenn deine Rolladen auch während deines Urlaubs morgens hoch- und abends runterfahren, wirkt das Haus bewohnt. Kombiniert mit smarter Beleuchtung lassen sich realistische Anwesenheitsmuster erzeugen.
Moderne Systeme können sogar auf Wetterdaten reagieren und bei Sturm automatisch hochfahren, um Beschädigungen zu vermeiden.
Welche Lösungen gibt es für smarte Rolladen?
Es gibt verschiedene Wege, deine Rolladen smart zu machen. Welche Lösung für dich passt, hängt davon ab, ob du bereits elektrische Rolladen hast, handwerklich geschickt bist und wie viel du investieren möchtest.
Nachrüstung vorhandener elektrischer Rolladen
Wenn du bereits elektrische Rolladen hast, ist die Nachrüstung besonders einfach und kostengünstig. Du hast zwei Hauptoptionen:
Unterputz-Module hinter dem Schalter
Diese kleinen Module werden zwischen dem vorhandenen Rolladen-Schalter und der Verkabelung installiert. Sie nutzen die bestehende Elektrik und machen die Rolladen smart, ohne dass du den Motor austauschen musst.
Beliebte Modelle sind der Shelly 2.5 (WLAN), Fibaro Roller Shutter 3 (Z-Wave) oder der Aqara Roller Shade Driver E1 (Zigbee). Die Installation erfordert grundlegende Elektrokenntnisse und sollte im Zweifelsfall von einem Elektriker durchgeführt werden.
Vorteile:
- Günstig (30-60 Euro pro Rollo)
- Nutzt vorhandene Verkabelung
- Schalter bleibt weiterhin manuell nutzbar
Nachteile:
- Installation im Unterputz erfordert Elektrikerkenntnisse
- Funktioniert nur bei bereits elektrischen Rolladen
Austausch durch smarte Rohrmotoren
Alternativ kannst du den vorhandenen Motor durch einen smarten Rohrmotor ersetzen. Diese Motoren haben die Smart Home Funktionen bereits integriert und kommunizieren direkt per Funk.
Bekannte Hersteller sind Somfy, Bosch Smart Home, Homematic IP und Shelly. Die Motoren werden in die Rolladen-Welle eingesetzt und mit dem Stromnetz verbunden.
Vorteile:
- Direktintegration ohne zusätzliche Module
- Oft bessere Motorleistung und leiserer Betrieb
- Herstellergarantie auf das Gesamtsystem
Nachteile:
- Teurer (100-250 Euro pro Motor)
- Motoraustausch erfordert handwerkliches Geschick
- Möglicherweise Anpassung der Rolladen-Welle nötig
Nachrüstung manueller Rolladen
Manuelle Rolladen ohne Strom lassen sich ebenfalls smart machen, allerdings ist der Aufwand größer. Du hast grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
Komplettumrüstung auf Elektroantrieb
Hier ersetzt du den manuellen Gurtwickler durch einen elektrischen Rohrmotor samt Smart Home Steuerung. Diese Lösung ist die nachhaltigste, aber auch aufwendigste Option.
Du benötigst:
- Einen passenden Rohrmotor mit Smart Home Funktion
- Stromzuleitung zum Rolladen (ggf. neu verlegen)
- Montage des Motors in die Rolladen-Welle
- Einstellung der Endlagen
Die Kosten liegen zwischen 150 und 400 Euro pro Fenster, abhängig davon, ob bereits Stromleitungen vorhanden sind oder neu verlegt werden müssen.
Gurtwickler-Motoren als Kompromiss
Eine günstigere Alternative sind smarte Gurtwickler-Motoren, die den vorhandenen manuellen Gurtwickler ersetzen. Sie werden einfach an die Wand montiert und ziehen den Gurt automatisch hoch und runter.
Beispiele sind der Bosch Smart Home Rolladen-Motor oder Geräte von SwitchBot. Sie kosten zwischen 80 und 150 Euro pro Fenster und benötigen keinen Elektriker für die Installation.
Vorteile:
- Keine Elektroarbeiten nötig
- Einfache Montage
- Günstiger als Komplettumrüstung
Nachteile:
- Sichtbar an der Wand montiert
- Benötigt Strom oder Akkubetrieb
- Manchmal lautere Geräuschentwicklung
Smarte Jalousien und Plissees
Auch innen liegende Jalousien, Plissees oder Vorhänge lassen sich automatisieren. Hier gibt es verschiedene Ansätze:
Smarte Jalousie-Motoren
Für Raffstores und außenliegende Jalousien gibt es ähnliche Lösungen wie für Rolladen. Die Steuerung erfolgt über Unterputz-Module oder direkt integrierte smarte Motoren.
Smarte Gardinen- und Vorhangmotoren
Für innen liegende Vorhänge gibt es kompakte Motoren, die auf die Gardinenstange montiert werden. SwitchBot Curtain, Aqara Curtain Driver oder IKEA Fyrtur sind beliebte Lösungen. Sie bewegen deine Vorhänge per Zeitplan, App oder Sprachbefehl.
Batteriebetriebene Plissee-Motoren
Für Plissees ohne Stromanschluss gibt es batteriebetriebene Smart Home Lösungen. Sie werden direkt am Fensterrahmen montiert und steuern das Plissee über einen kleinen Motor.
Welche Funkstandards und Systeme gibt es?
Die Wahl des richtigen Funkstandards ist entscheidend für die Integration in dein bestehendes Smart Home. Hier ein Überblick:
WLAN-basierte Lösungen
WLAN-Geräte wie Shelly kommunizieren direkt mit deinem Router und benötigen keinen zusätzlichen Hub. Sie lassen sich einfach per App steuern und oft mit Alexa, Google Assistant oder Apple HomeKit verbinden.
Vorteile:
- Kein zusätzlicher Hub nötig
- Große Reichweite
- Einfache Einrichtung
Nachteile:
- Höherer Stromverbrauch
- Kann WLAN-Netz belasten bei vielen Geräten
- Keine Mesh-Netzwerkfunktion
Zigbee und Z-Wave
Diese Funkstandards benötigen eine Zentrale (z.B. Philips Hue Bridge, Amazon Echo Plus, HomePod oder einen dedizierten Hub), bieten dafür aber stabilere Mesh-Netzwerke. Jedes Gerät fungiert als Repeater und verstärkt das Signal.
Vorteile:
- Stabiles Mesh-Netzwerk
- Geringer Stromverbrauch
- Viele Geräte integrierbar
Nachteile:
- Benötigt Hub oder kompatible Zentrale
- Verschiedene Zigbee-Profile nicht immer kompatibel
Herstellereigene Systeme
Hersteller wie Somfy, Homematic IP oder Bosch Smart Home setzen auf eigene Funkprotokolle. Diese sind oft besonders zuverlässig und optimal aufeinander abgestimmt.
Vorteile:
- Perfekte Abstimmung aller Komponenten
- Oft besserer Support
- Lokale Steuerung ohne Cloud-Zwang
Nachteile:
- Bindung an einen Hersteller
- Oft teurer
- Begrenzte Drittanbieter-Kompatibilität
Matter als neuer Standard
Matter ist der neue Smart Home Standard, der Kompatibilität zwischen allen großen Herstellern verspricht. Erste Rolladen-Steuerungen mit Matter-Unterstützung kommen 2025 auf den Markt. Wenn du neu einsteigst, lohnt sich ein Blick auf Matter-zertifizierte Geräte für zukunftssichere Investitionen.
Einrichtung und Installation Schritt für Schritt
Die Installation unterscheidet sich je nach gewählter Lösung. Hier eine grundlegende Anleitung für die Nachrüstung mit Unterputz-Modulen:
Vorbereitung
Bevor du beginnst, schalte die Sicherung für die Rolladen-Steuerung im Sicherungskasten aus und prüfe mit einem Spannungsprüfer, dass tatsächlich kein Strom mehr anliegt.
Du benötigst:
- Passendes Smart Home Modul (z.B. Shelly 2.5)
- Kleinen Kreuzschlitz-Schraubendreher
- Spannungsprüfer
- Eventuell kleinere Lüsterklemmen
Montage des Unterputz-Moduls
Schalter abschrauben: Entferne die Abdeckung des Rolladen-Schalters und schraube ihn aus der Unterputzdose.
Verkabelung identifizieren: Notiere dir die Verkabelung. Typischerweise findest du eine Phase (L, oft braun), einen Nullleiter (N, oft blau) und zwei Schaltdrähte zum Motor (oft schwarz).
Modul anschließen: Verbinde das Smart Home Modul gemäß Anleitung mit den Leitungen. Beim Shelly 2.5 werden L und N für die Stromversorgung genutzt, die beiden Motor-Anschlüsse an O1 und O2.
Schalter wieder anschließen: Verbinde den vorhandenen Schalter mit den Eingängen (SW1/SW2) des Moduls, damit er weiterhin manuell funktioniert.
Modul in Dose platzieren: Falte die Kabel vorsichtig zurück und platziere das Modul in der Unterputzdose. Achte darauf, dass keine Kabel eingeklemmt werden.
Schalter montieren: Schraube den Schalter wieder an und bringe die Abdeckung an.
Einrichtung in der App
Nach der Montage folgt die Konfiguration in der zugehörigen App:
Gerät hinzufügen: Schalte die Sicherung wieder ein. Das Modul sollte nun in den Pairing-Modus gehen (oft durch Blinken angezeigt).
Mit WLAN verbinden: Verbinde das Modul mit deinem WLAN. Bei Zigbee/Z-Wave-Geräten erfolgt die Koppelung über die Zentrale.
Endlagen einstellen: Kalibriere die Endlagen, damit der Rolladen weiß, wann er ganz oben bzw. unten ist. Dies erfolgt meist durch einen Lernmodus in der App.
Automationen erstellen: Richte Zeitpläne ein, z.B. “Rolladen um 7:00 Uhr hochfahren” oder “bei Sonnenuntergang schließen”.
Sprachassistenten verbinden: Falls gewünscht, verknüpfe das Gerät mit Alexa, Google Assistant oder Apple HomeKit für Sprachsteuerung.
Sicherheitshinweise
Die Installation von Unterputz-Modulen sollte nur von Personen mit Elektrokenntnissen durchgeführt werden. Bei Unsicherheit ziehe einen Elektriker hinzu. Falsche Verkabelung kann zu Schäden am Modul, Motor oder sogar Brand führen.
Welche Automationen sind sinnvoll?
Die wahre Stärke smarter Rolladen liegt in der intelligenten Automatisierung. Hier einige bewährte Szenarien:
Zeitbasierte Steuerung
Die einfachste Automatisierung: Rolladen öffnen sich morgens zu einer festen Zeit und schließen abends. Das erspart das tägliche manuelle Bedienen und etabliert einen festen Rhythmus.
Praxisbeispiel: Schlafzimmer-Rolladen öffnen sich um 6:30 Uhr unter der Woche und um 8:30 Uhr am Wochenende. Wohnzimmer-Rolladen schließen sich automatisch um 22:00 Uhr.
Sonnenstandsbasierte Steuerung
Intelligenter als feste Zeiten ist die Steuerung basierend auf dem Sonnenstand. Die Rolladen öffnen sich bei Sonnenaufgang und schließen bei Sonnenuntergang – unabhängig von der Jahreszeit.
Voraussetzung: Dein Smart Home System muss deinen Standort kennen und kann die Sonnenzeiten berechnen. Die meisten modernen Systeme unterstützen dies.
Temperaturabhängige Automatisierung
Bei hohen Außentemperaturen können Rolladen auf der Sonnenseite automatisch herunterfahren, um die Räume kühl zu halten. Dafür benötigst du Temperatur- oder Wettersensoren im System.
Praxisbeispiel: Wenn die Außentemperatur über 26 Grad steigt und die Sonne auf die Südseite scheint, fahren die Rolladen dort auf 70 Prozent herunter. Sobald die Temperatur unter 24 Grad fällt oder die Sonne weitergewandert ist, öffnen sie sich wieder.
Anwesenheitssimulation
Während deines Urlaubs bewegen sich die Rolladen nach einem realistischen Muster, das deine normale Anwesenheit simuliert. Kombiniert mit smarter Beleuchtung wirkt das Haus bewohnt.
Tipp: Nutze Zufallszeiten statt fester Uhrzeiten für mehr Realismus. Viele Smart Home Systeme bieten einen “Anwesenheitssimulation”-Modus an.
Szenensteuerung
Verknüpfe die Rolladen mit anderen Smart Home Geräten zu Szenen:
- Guten Morgen: Rolladen hochfahren, Kaffeemaschine einschalten, Radio starten
- Kino-Modus: Rolladen herunterfahren, Licht dimmen, TV einschalten
- Gute Nacht: Alle Rolladen schließen, Heizung runterregeln, Lichter ausschalten
- Verlassen: Alle Rolladen auf 50 Prozent, Heizung auf Sparmodus, Türschloss prüfen
Wetter- und Windalarm
Bei Unwetterwarnungen oder starkem Wind können Rolladen automatisch hochfahren, um Schäden zu vermeiden. Dafür integrierst du Wetterdienste oder Windsensoren in dein System.
Kosten im Überblick
Die Investition in smarte Rolladen hängt stark von der gewählten Lösung ab. Hier eine Orientierung:
Nachrüstung elektrischer Rolladen:
- Unterputz-Modul (WLAN): 30-60 Euro pro Rollo
- Unterputz-Modul (Zigbee/Z-Wave): 50-80 Euro pro Rollo
- Smarter Rohrmotor: 100-250 Euro pro Motor
- Elektriker für Installation: 50-100 Euro pro Rollo (falls nötig)
Umrüstung manueller Rolladen:
- Gurtwickler-Motor: 80-150 Euro pro Fenster
- Komplette Umrüstung inkl. Rohrmotor und Elektrik: 150-400 Euro pro Fenster
Zentrale/Hub:
- WLAN-Geräte: Kein Hub nötig (0 Euro)
- Zigbee/Z-Wave Hub: 30-100 Euro (einmalig für alle Geräte)
- Herstellersystem (z.B. Homematic CCU): 50-150 Euro
Laufende Kosten:
- Stromverbrauch pro Rollo: ca. 1-3 Euro/Jahr
- Cloud-Dienste: meist kostenlos, Premium-Features teils kostenpflichtig
Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 10 Rolladen solltest du mit 500 bis 2.000 Euro Gesamtinvestition rechnen, je nach Ausgangssituation und gewähltem System.
Worauf beim Kauf achten?
Bevor du dich für ein System entscheidest, prüfe diese Punkte:
Kompatibilität mit bestehendem Smart Home
Wenn du bereits ein Smart Home System nutzt, achte auf Kompatibilität. Ein Zigbee-Modul bringt dir nichts, wenn du nur Z-Wave-Geräte hast. Prüfe auch die Integration mit deinem Sprachassistenten.
Lokale vs. Cloud-Steuerung
Systeme mit lokaler Steuerung funktionieren auch bei Internetausfall und bieten mehr Datenschutz. Cloud-basierte Lösungen erlauben Fernsteuerung von überall, sind aber abhängig vom Hersteller und dessen Servern.
Idealerweise unterstützt das System beides: Lokale Steuerung für Zuhause und optionaler Cloud-Zugriff für unterwegs.
Motorleistung und Größe
Achte darauf, dass der Motor zur Größe und zum Gewicht deiner Rolladen passt. Zu schwache Motoren verschleißen schneller und können große Rolladen nicht zuverlässig bewegen. Die Herstellerangaben geben Zugkraft und maximale Rolladen-Fläche an.
Geräuschentwicklung
Hochwertige Motoren arbeiten deutlich leiser. Wenn dir Ruhe wichtig ist (besonders im Schlafzimmer), achte auf Geräuschangaben in Dezibel. Werte unter 40 dB gelten als leise.
Batterie vs. Netzbetrieb
Batteriebetriebene Lösungen (z.B. für Plissees) sind flexibler montierbar, benötigen aber regelmäßigen Batteriewechsel. Netzbetriebene Geräte sind wartungsärmer, erfordern aber Stromzuleitung.
Einstellungsmöglichkeiten
Gute Systeme erlauben präzise Positionierung (z.B. “70 Prozent geschlossen”) statt nur auf/ab. Auch die Geschwindigkeit sollte einstellbar sein, besonders bei lauten Motoren.
Support und Updates
Prüfe, ob der Hersteller regelmäßige Firmware-Updates bereitstellt. Das ist wichtig für Sicherheit und neue Funktionen. Ein guter Kundensupport hilft bei Problemen weiter.
Beliebte Systeme im Vergleich
Shelly 2.5 (WLAN)
Der Shelly 2.5 ist ein WLAN-basiertes Unterputz-Modul für zwei Rolladen oder Jalousien. Er ist sehr beliebt wegen des günstigen Preises und der flexiblen Integration.
Vorteile:
- Sehr günstig (ca. 25 Euro)
- Funktioniert mit fast allen Motoren
- Lokale Steuerung ohne Cloud-Zwang
- Integration mit Alexa, Google, HomeKit, Home Assistant
Nachteile:
- Kann bei vielen Geräten das WLAN belasten
- Installation erfordert Elektrokenntnisse
- Kein Mesh-Netzwerk
Homematic IP Rollladenaktor
Das System von eQ-3 ist ein Klassiker im Smart Home Bereich. Der Rollladenaktor kommuniziert per Homematic IP Funk und bietet sehr zuverlässige lokale Steuerung.
Vorteile:
- Sehr zuverlässig und stabil
- Lokale Steuerung über CCU oder Access Point
- Umfangreiche Automationsmöglichkeiten
- Deutscher Support
Nachteile:
- Teurer (ca. 50 Euro pro Aktor)
- Benötigt Homematic Zentrale
- Geschlossenes System
Bosch Smart Home Rollladensteuerung
Bosch bietet sowohl Unterputz-Module als auch smarte Gurtwickler-Motoren an. Das System setzt auf einen eigenen Funkstandard und eine zentrale Steuereinheit.
Vorteile:
- Einfache Einrichtung
- Guter Support
- Gurtwickler-Motor für manuelle Rolladen verfügbar
- Integration mit vielen Bosch-Geräten
Nachteile:
- Mittleres bis hohes Preissegment
- Benötigt Bosch Smart Home Controller
- Begrenzte Drittanbieter-Integration
Somfy TaHoma
Somfy ist Spezialist für Rolladen- und Jalousien-Motoren. Das TaHoma System ist professionell und bietet umfangreiche Steuerungsmöglichkeiten.
Vorteile:
- Professionelle Motorentechnik
- Sehr leise und langlebig
- Wetterbasierte Automatisierung
- Große Produktauswahl
Nachteile:
- Teuer (Motoren ab 150 Euro)
- Benötigt TaHoma Box
- Cloud-Anbindung oft erforderlich
Aqara Roller Shade Driver E1 (Zigbee)
Der Aqara Driver ist eine günstige Zigbee-Lösung, die besonders gut mit HomeKit, Alexa und Google Assistant harmoniert.
Vorteile:
- Günstig (ca. 40 Euro)
- Zigbee Mesh-Netzwerk
- Gute HomeKit-Integration
- Kompakte Bauform
Nachteile:
- Benötigt Zigbee Hub
- Begrenzte Motorleistung
- Weniger Erfahrung am Markt als etablierte Hersteller
Häufige Probleme und Lösungen
Rolladen fährt nicht vollständig hoch oder runter
Ursache: Falsch eingestellte Endlagen oder Fahrzeit. Die meisten Systeme erfordern eine Kalibrierung beim ersten Einsatz.
Lösung: Führe die Endlagen-Kalibrierung erneut durch. In der App findest du meist einen “Lernmodus”. Lass den Rolladen einmal komplett hoch- und runterfahren, bis das System die Endpunkte gespeichert hat.
Rolladen reagiert nicht auf Befehle
Ursache: Verbindungsprobleme zum WLAN oder Hub, oder das Modul ist nicht mit Strom versorgt.
Lösung: Prüfe die Stromversorgung und die Verbindung zum Netzwerk. Starte bei WLAN-Geräten deinen Router neu. Bei Zigbee/Z-Wave prüfe, ob andere Geräte noch funktionieren und ob das Modul in Reichweite zur Zentrale ist.
Motor brummt, bewegt sich aber nicht
Ursache: Motor blockiert oder Endlagen falsch eingestellt. Auch mechanische Defekte am Rolladen können die Ursache sein.
Lösung: Fahre den Rolladen manuell (falls möglich) und prüfe, ob er sich leichtgängig bewegen lässt. Entferne Hindernisse. Falls das Problem weiterhin besteht, könnte der Motor defekt sein oder die Verkabelung vertauscht.
Automationen werden nicht ausgeführt
Ursache: Zeitzone falsch eingestellt, System offline oder Automation fehlerhaft konfiguriert.
Lösung: Prüfe die Zeiteinstellungen in deinem Smart Home System. Stelle sicher, dass die richtige Zeitzone eingestellt ist. Teste die Automation manuell, um zu sehen, ob das Gerät grundsätzlich reagiert. Überprüfe die Bedingungen der Automation (z.B. “nur wenn niemand zu Hause”).
Hoher Stromverbrauch
Ursache: WLAN-Module im Dauerbetrieb verbrauchen mehr Strom als nötig, besonders bei schlechter Verbindung.
Lösung: Optimiere die WLAN-Abdeckung oder wechsle zu Zigbee/Z-Wave-Geräten, die deutlich stromsparender sind. Achte auch darauf, dass die Motoren nicht gegen Widerstände arbeiten müssen.
Fazit: Lohnt sich die Investition?
Smarte Rolladen und Jalousien gehören zu den sinnvollsten Smart Home Erweiterungen. Sie steigern den Komfort erheblich, sparen Energie und verbessern die Sicherheit. Die Nachrüstung ist bei vorhandenen elektrischen Rolladen oft überraschend günstig und einfach.
Für den Einstieg empfehle ich WLAN-basierte Unterputz-Module wie den Shelly 2.5, wenn du bereits elektrische Rolladen hast. Sie sind günstig, funktionieren ohne zusätzlichen Hub und lassen sich flexibel in verschiedene Smart Home Systeme integrieren.
Wer ein umfassendes Smart Home plant oder bereits ein Zigbee/Z-Wave-System nutzt, sollte auf entsprechende Module setzen. Sie sind stromsparender und bieten stabilere Mesh-Netzwerke.
Bei manuellen Rolladen sind Gurtwickler-Motoren eine einfache Alternative zur teuren Komplettumrüstung – besonders für Mietwohnungen, wo größere Umbauten nicht erlaubt sind.
Wichtig ist, dass du vor dem Kauf die Kompatibilität mit deinem vorhandenen System prüfst und dich für einen Hersteller mit gutem Support und regelmäßigen Updates entscheidest. So stellst du sicher, dass deine Investition auch langfristig Freude bereitet.
Hast du noch Fragen zur Auswahl oder Installation? Weitere Ratgeber zu Smart Home Themen findest du in unserem Blog.